Handwerk bleibt bei der Berufswahl attraktiv
Wieder mehr als 10.000 neue Lehrverträge im hessischen Handwerk
Die Zahl der neu abgeschlossenen Lehrverträge im hessischen Handwerk bleibt auf einem hohem Niveau: Insgesamt 10.051 neue Lehrverträge haben die drei hessischen Handwerkskammern im Erhebungszeitraum 1. Oktober 2015 bis zum 30. September 2016. Der endgültige Stand fließt nun in den offiziellen Berufsbildungsbericht der Bundesregierung ein. Das hessische Handwerk knüpft mit dem Wert an das Vorjahresniveau an.
„Das hessische Handwerk bleibt damit stärkster Ausbilder der mittelständischen Wirtschaft“, sagt Bernhard Mundschenk, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft der Hessischen Handwerkskammern. Sorge bereite nach wie vor der Mangel an geeigneten Lehrstellenbewerbern. Anstelle eines Lehrstellenmangels gebe es vielfach einen Lehrlingsmangel. Mit einer Ausbildungsquote von acht Prozent (auf 100 Mitarbeiter kommen acht Auszubildende) bilde das Handwerk stärker aus als jeder andere Wirtschaftsbereich. Trotz des Trends zur Akademisierung bliebe das Handwerk und damit das duale Ausbildungssystem bei der Berufswahl attraktiv. Dennoch sieht Mundschenk weiteren Handlungsbedarf. „Wenn das so bleiben soll, müssen wir am Ball bleiben und weiterhin für das Handwerk werben“, sagt er. Die bundesweite Imagekampagne des deutschen Handwerks, an der sich auch die drei hessischen Handwerkskammern beteiligen, wird deshalb im kommenden Jahr noch stärker den Fokus auf Jugendliche richten.
Eine Ausbildung im Handwerk biete auch Geflüchteten die Chance zur Integration von. Sie seien im Handwerk willkommen. „Das Handwerk beweist seit Jahrzehnten seine Stärke in der Integration“ betont Mundschenk. Rund zehn Prozent der Lehrlinge hätten einen ausländischen Pass, noch mehr hätten einen Migrationshintergrund. Der Anteil von Lehrlingen aus den Fluchtländern habe sich in den Zahlen der neu abgeschlossenen Lehrverträge erhöht. „Arbeit und Ausbildung sind der Schlüssel für eine erfolgreiche Integration“, sagt Mundschenk. Das Handwerk übernehme Verantwortung, indem es sich auch an Unterstützungsprogrammen wie beispielsweise „Wirtschaft integriert“ beteiligt oder den Betrieben eine Willkommenslotsin zur Beratung zur Verfügung stellt.
Quelle: Arbeitsgemeinschaft der Hessischen Handwerkskammern
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