Selbst Rhönrad-Turnen auf Eis-Fläche geht
„Zimmermann Rhönradbau und Rohrbiegefertigungs GmbH“ erhielt Auszeichnung „Heimischer Gewinner 2016“ von Landrat Burkhard Albers / Weltmarktführer im Rhönradbau
Fast alle Stars des Rhönradturnens weltweit vertrauen auf die Qualitäten dieser unscheinbaren Firma. Selbst als das „Holiday on Ice“-Management mit einer – auf den ersten Blick – verrückten Idee aufwartetet, sorgte der Taunussteiner für die geniale Lösung. Der als „Mister Rhönrad“ bekannte Wolfgang Bientzle konnte auf spiegelglatten Untergrund seine atemberaubende Rhönrad-Show absolvieren. „Ich habe die Spikes an der richtigen Stelle angebracht, so verlor das Gerät nicht an Schwung, aber was noch wichtiger war, an Halt auf dem Eis“, erzählt Oswald Zimmermann mit einem Schmunzeln. Wolfgang Bientzle konnte fünf Jahre lang weltweit seine Show mit dem Rhönrad zeigen. Auch solche Episoden haben die Firma „Zimmermann Rhönradbau und Rohrbiegefertigungs GmbH“ aus Taunusstein weltbekannt und zu einem Weltmarktführer beim Bau von Rhönrädern und Cyr-Ringen gemacht.
Fast schon unscheinbar, hinter einem kleinen Hoftor Mitten im Herzen von Bleidenstadt, wirkt der 1988 gegründete Handwerksbetrieb. Der Weltmarktführer für Rhönräder erhielt von Landrat Burkhard Albers, dem Geschäftsführer der IHK, Gordon Bonnet, dem Geschäftsführer der Handwerkskammer Wiesbaden, Dr. Christoph Gelking und der Geschäftsführerin der Kreishandwerkschaft Wiesbaden-Rheingau-Taunus, Mirjam Abraham, die Auszeichnung „Heimischer Gewinner 2016“ überreicht. „Wir biegen alles“ lautet das Motto von Oswald und Holger Zimmermann sowie den sechs weiteren Mitarbeitern seit nunmehr 28 Jahren und … „das schaffen sie auch!“
Vor allem Rhönräder liefert die Taunussteiner Firma in alle Welt. 90 Prozent Marktanteil hält der Betrieb, der nur drei Konkurrenten hat. Bei der Weltmeisterschaft im Sommer in Chicago waren die Zimmermanns der Ausstatter und dort trafen sie auch wieder die Rhönrad-Familie Bientzle, mit der alles angefangen hat. Oswald Zimmermann: „Ich wurde von Bientzles angesprochen, ob ich Rhönräder herstellen wolle. Der damalige Hersteller höre aus Altersgründen auf.“ Man fuhr nach Köln, besichtigte die dortige Firma und Oswald Zimmermann fing Feuer. „Mein Sohn Holger war auch ein Rhönradturner.“ Der Kreis schloss sich im wahrsten Sinne. „Und die Entscheidung habe ich nicht bereut.“ Schließlich kommt Zimmermann ja auch aus einer Hochburg des Rhönradturnens.
Natürlich ist es eine Nische, in der die Zimmermanns tätig sind. Etwa 130 Rhönräder – ganz, in zwei oder vier Teilen – stellen sie pro Jahr her. Dazu kommen 50 Cyr-Ringe, die auch bei manchen Artisten für deren Show ein sehr wichtiger Bestandteil sind. In einer Nische tätig zu sein, bedeutet für die Zimmermanns aber auch, flexibel sein, auf Sonderwünsche – nicht nur für Rhönradturner – einzugehen, mit dem Partner innovativ zu sein und dessen Vorgaben zu realisieren. Die Rhönräder gibt es in unterschiedlicher Größe und in verschiedenen Ausstattungen und Materialien, auf die jeweiligen Wünsche und etwa die Körpergröße der Rhönradturnerinnen und –turner angepasst. Qualität und Leistung sprechen für sich.
Doch das Unternehmen „Zimmermann Rhönradbau und Rohrbiegefertigungs GmbH“ ist noch viel mehr. „Sucht jemand einen ‚Stummen Diener‘ aus Edelstahl – so jemand wird bei uns auch fündig“, sagt Holger Zimmermann. Dornbiegen von Rundrohren oder Drei-Walzen-Biegen: Dafür sind die Zimmermanns ein Ansprechpartner, der selbstverständlich auch ausbildet. Zimmermann: „Ein Anforderungsprofil für Lehrlinge für unsere spezielle Tätigkeit gibt es so nicht – deshalb bildet das Unternehmen selbst aus.“
Wir bieten aber auch weitere Produkte an“, so Holger Zimmermann. Etwa „Stadtmobilar“: Die Drehschranke wird bis zu einer Sperrweite von drei Metern zum Einbetonieren geliefert. Sie ist horizontal drehbar und kann in beide Richtungen um 90 Grad arretiert werden. Zum verschließen wird ein handelsüblicher Zylinder eingebaut. Zimmermann: „Highlight unserer Schranke ist eine Zwangsschließung, d.h. die Schranke kann nur im geschlossenen Zustand auf- und zugeschlossen werden. Der Schlüssel kann sonst nicht aus dem Zylinder entfernt werden, was den Vorteil hat, dass die Schranke in ihren ‚normalen‘ Stand zurückgedreht werden muss.“
Zimmermanns verbinden bei ihren Produkten stets handwerkliche Qualität, Innovation mit künstlerischen Elementen. Wenn es beispielsweise um Handläufe, Fahrradständer oder Geländer an Treppen oder an Balkonen geht. Ein Highlight war aber auch eine Arbeit für Surfer. Zimmermann: „Für die ‚Messe Boot‘ durften wir nach der Idee von Dr. Andreas Penno einen Simulator für Saltos (Front- und Backloop) beim Windsurfen bauen.“ Seit 2007 stehen an der Alten Oper in Frankfurt beleuchtete Aluminiumkugeln in verschiedenen Größen. „Diese Aluminiumkugeln haben wir hergestellt“, so Oswald Zimmermann.
Aus den Händen von Landrat Burkhard Albers erhalten Oswald (rechts) und Holger Zimmermann (links) die Auszeichnung „Heimischer Gewinner 2016“ Zu den ersten Gratulanten gehören IHK-Geschäftsführer Gordon Bonnet (2. von rechts), der Geschäftsführer der Handwerkskammer Wiesbaden, Dr. Christoph Gelking (2. von links) und die Geschäftsführerin der Kreishandwerkschaft Wiesbaden-Rheingau-Taunus, Mirjam Abraham (3. von rechts).
Ein neues Rhönrad entsteht.
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